8.8. Ansichtsfilter

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Version $Revision: 2405 $ 2008-01-18 lexa

Mit diesem Kommando können Sie ein Dialogfenster öffnen, welches Ihnen das Ein- und Ausschalten sowie die Einstellung der Eigenschaften von Ansichtsfiltern erlaubt. Ansichtsfilter sind nicht zu verwechseln mit den Filtern im Filter-Menü, denn Sie wirken nicht auf die Bilddaten selbst, sondern lediglich auf die Ansicht des Bildes im Bildfenster. Sie können sich die Ansichtsfilter wie große Scheiben vorstellen, die Sie vor Ihren Monitor hängen und damit Ihre Wahrnehmung des Bildes (nicht aber das Bild selbst) verändern. Die Wahrnehmung eines Bildes zu verändern kann für viele Zwecke nützlich sein. Neben der Simulation von Druckergebnissen (Soft proof) können Sie mit Ansichtsfilern das Farbmanagement von GIMP steuern, aber auch verschiedene typische Fehlsichtigkeiten simulieren.

Das Bild, welches Sie erstellen, wird von verschiedensten Menschen auf den verschiedensten Systemen angesehen. Mit diesem Filter können Sie die Wirkung des Bildes auf Menschen mit Farbfehlsichtigkeiten, im Volksmund auch als „Farbenblindheit“ bezeichnet, prüfen. Dabei werden Sie meist starke Abweichungen feststellen, einige Bildinformationen gehen möglicherweise sogar ganz verloren.

Art der Sehschwäche

In diesem Auswahlmenü können sie zwischen folgenden Optionen wählen:

Protanopie [22] (Rotblindheit)

Protanopen können weder Rot noch Grün erkennen. Ihre Umwelt nehmen sie gelb-blau schattiert wahr.

Deuteranopie (Grünblindheit)

Deuteranopen haben Defizite in der Wahrnehmung von Grün. Wie bei der Protanopie nehmen sie kaum Rot und Grün wahr.

Tritanopie (Blaublindheit)

Unter Tritanopie wird die Blaublindheit verstanden. Es handelt sich dabei um eine genetisch bedingte Farbfehlsichtigkeit, bei der den Betroffenen die Blau-Zapfen in der Retina (Netzhaut) fehlen. Menschen mit Tritanopie haben daher nur zwei statt drei verschiedene Zapfentypen. Menschen mit Tritanopie sind in ihrer Sehstärke nicht beeinträchtigt.

Der Zusammenhang zwischen der Stärke des elektrischen Bildsignals und Helligkeit variiert zwischen Geräten wie Kamera, Scanner und Monitor. Zur Korrektur dieses Unterschiede wird der Gammawert verwendet. Das Anzeigefilter bietet die Möglichkeit, die Anzeige des Bildes so zu korrigieren, dass auch die sehr dunklen oder sehr hellen Bildbereiche differenziert dargestellt werden.

[Tip] Tipp

Falls Sie den Gammawert nicht nur in der Wahrnehmung des Bildes, sondern im Bild selbst verändern wollen, so können Sie dies mit dem „Werte“ Werkzeug tun. Eine Beschreibung finden Sie im Abschnitt 5.6.

Dieses Filter führt uns wieder in den Bereich der Medizin. Es simuliert die Wahnehmung bei einer Erkrankung, welche das Sehvermögen bei geringem Kontrast reduziert. Dies ist eines der Symptome des „Katarakt“, auch als „Grauer Star“ bekannt. „Kontrastempfindlichkeit“ ist die Fähigkeit des visuellen Systems, auch geringe Kontrastunterschiede in einem Bild zu erkennen. Mit diesem Filter haben Sie die Möglichkeit Veränderungen des Kontrastes im Bild in der Darstellung zu simulieren.

Dieses Filter erlaubt es das GIMP Farbmanagement für jedes Bildfenster ein- oder auszuschalten. Um mehr über das Farbmanagement in GIMP zu erfahren lesen Sie bitte Abschnitt 1.